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Die erste olympische Distanz im Cologne Triathlon Weekend

Die erste olympische Distanz im Cologne Triathlon Weekend

Jetzt war er da, der große Tag 2016 für meine erste olympische Distanz. Schon seit Tagen stieg (zumindest für mich, da ich im Schwimmen noch nicht gut genug bin) die Spannung, ob es wegen des guten Wetters die letzten Tage zu einem Neo-Verbot kommen würde. Unterschiedliche Quellen über die Wassertemperatur im Fühlinger See und Gerüchte zu den Grenztemperaturen (21,9 oder 23,9 Grad) bis zu dem das Tragen des Kälteschutzanzuges erlaubt sein würde, machten die Runde. Aber es half ja nichts, eine finale Aussage dazu wird es nur in der Wettkampfbesprechung am Wettkampftag geben.

Der Samstag war als trocken, sonnig und nicht zu warm angekündigt. Zum Glück war es nachts auch stark abgekühlt, so dass die Hoffnung da war, dass wir mit Neo schwimmen dürfen. Da es angeblich schon einen Rückstau bei der Zufahrt zum Parkplatz geben sollte, habe ich mich dann auch deutlich zu früh auf den Weg gemacht, um hier keine Probleme zu bekommen. So konnte ich auch noch die Trainingskollegen, die die Smart Distanz auf dem Plan hatten beim Start anfeuern. Dort angekommen, war dann von einem Stau nichts zu merken und jede Menge Parkplätze waren noch frei. Gibt schlimmeres! Also Helm auf, Markierungsbändchen für die Wechselzone anziehen und ab zum Check-in, um das ganze Gepäck schon einmal loszuwerden. Da ich sehr früh da war, konnte ich mich auch – vielleicht ein wenig unfair – etwas breiter machen, was mir allerdings erst später aufgefallen war, nachdem noch weitere Athleten sich dort einrichteten. Aber solange keiner was sagt, habe ich es so gelassen. Dann hieß es sich etwas orientieren, wo geht es zur Radstrecke, wo geht es raus zum Laufen? So richtig offensichtlich war das nicht und ausgeschildert war auch nichts. Es gab unterschiedliche Theorien, aber da ich nicht der Erste sein würde, könnte ich mich an den anderen orientieren, die ja auch da lang müssen.

Nun wollte ich mit einigen Trainingskollegen die „Smarties“ anfeuern und bei deren Start zugucken. Allerdings war das durchkommen durch die abgesperrten Bereiche und bei den Menschenmengen gar nicht so einfach, so dass wir gerade noch den Countdown zum Schwimmstart gehört haben, als es schon losging. So lange war es dann auch nicht mehr für unseren Startblock um 12:30 Uhr für die olympische Distanz bei CologneOlympic drin. Noch schnell etwas Carboloading in Form eines Riegels tanken, noch etwas orientieren und dann der Wettkampfbesprechung lauschen, ob es irgendetwas besonders gibt und vor allem, ob ich mit Neo schwimmen darf. Es wurde zwar mit Lautsprecher alles lautstark verkündet, aber genau Letzteres habe ich dann tatsächlich überhört. Glücklicherweise haben andere besser aufgepasst und so habe ich noch rechtzeitig erfahren, dass ich mich in die Gummihaut zum Schwimmen quetschen durfte. Also langsam mal die letzten Details einrichten und den Neopren zur Hälfte anziehen, weil es sonst bis zum Schwimmstart in dem Teil doch etwas warm geworden wäre.

Schon ging es etwa 10 Minuten vor dem Wasserstart Richtung Schwimmeinstieg und etwas warmschwimmen mit Ziel der virtuellen Startlinie zwischen zwei Bojen. In weiser Voraussicht habe ich mich dann in der Menge von etwa 500 Triathleten auch bewusst hinten eingereiht, damit ich nicht gleich von Start weg „überschwommen“ werde und im Schlimmsten Fall noch einen Fuß ins Gesicht oder Rippe bekomme. „5...4...3...2...1“ und los geht’s, die Waschmaschine nimmt Fahrt auf. Ich bin erstaunlich gut in meinen Rhythmus gekommen und habe auch ziemlich schnell meinen ersten Wasserschatten gefunden. Orientierung war hier ja nicht so das Problem, da es auf der Regatterbahn immer nur geradeaus entlang der Bojenlinie geht. Also entspannter Dreierzug und kaum war der erste Wasserschatten weg, hatte ich schon einen neuen gefunden. Läuft also! Das Ende vor der Wende war mit einer großen weißen Boje markiert und man hätte eigentlich im 90 Grad Winkel zu einer parallelen Boje und dann wieder zurück schwimmen müssen. Allerdings ist mein Wasserschatten – so wie offenbar fast alle – schon schräg vor der ersten Begrenzungsboje abgebogen und Richtung „Wendeboje“ geschwommen. Dank Badekappe und Wasser im Ohr hört man ja kaum was, aber die Wettkampfrichter fanden das wohl nicht so lustig und haben wie verrückt auf der Trillerpfeife gepfiffen. Erfolglos. Weiter ging es und ich war genauso entspannt in meinem Rhythmus auf dem Weg zurück. Ich war echt erstaunt, dass ich faktisch die ganze Strecke durchgekrault bin, was im Training bisher nur begrenzt geklappt hatte. Es fühlte sich gut an. Und so langsam kam der Schwimmausstieg in Sichtweite. Helfer haben den teilweise wackeligen Athleten aus dem Wasser geholfen. Da ich mal auf meinen Trainer gehört hatte und die Kraul-Beinfrequenz zum Ende erhöht hatte, ging der Ausstieg und der Lauf zur Wechselzone bei mir relativ geschmeidig. Auch meine Badekappe/Brille habe ich diesmal nicht verloren.

Barfuß ab in die Radschuhe, Helm auf und Verschluss schließen und los geht’s auf die Radstrecke. Inzwischen war es schon deutlich sonniger geworden, so dass der Einteiler auch schnell getrocknet war. Die Radstrecke war eine Dreierrunde entlang eines abgesperrten Industriegebietes mit drei 180 Grad Wenden. Eigentlich ist die olympische Distanz auf 40 Kilometer Rad genormt, aber schon nach der ersten Runde war klar, dass dies hier etwas mehr sein würde. Zum Glück waren die Race Officials bezüglich der Windschattenbox hier sehr kulant, weil es teilweise gar nicht möglich war, nicht im Nicht-Windschatten zu fahren. Dazu waren einfach zu viele und eben auch tempomäßig ebenbürtige Fahrer unterwegs. Dennoch hat es bei offensichtlichen Verstößen doch auch Zeitstrafen gegeben. Ein Fahrer hatte auch einen heftigen Unfall, er ist, wie ich später erfahren habe, quasi mit voller Geschwindigkeit in eine Absperrbarke gefahren, weil er vermutlich nicht nach vorne geschaut hatte. Bei mir lief es zum Glück ziemlich rund und für mein Ego habe ich eine Reihe von semi-professionellen Zeitfahrrädern mit Scheibenreifen und Aerohelmen locker überholt. Der Motor sitzt eben doch oben drauf!

Auch wenn ich es noch nicht schaffe schon während der Fahrt aus den Schuhen auszusteigen und dann barfuß durch die Wechselzone zu laufen, ist der Abstieg diesmal ohne Komplikationen verlaufen. Ich bin deutlich vor der Linie vom Rad und so gab es auch kein Gemecker von den Wettkampfrichtern. Schnell das Rad zu meiner Wechselzone, Helm ab, Laufmütze und Schuhe an, noch schnell ein Gel eingeworfen und ab geht es auf die Laufstrecke. Glücklicherweise waren andere auch etwas orientierungslos, wo es denn zum Laufen geht und so konnte ich einfach dem „dort hinten geht’s raus“ folgen. Mittlerweise war es weiter deutlich wärmer geworden und das die ersten Meter Laufen vielen etwas schwer, bis ich meinen Rhythmus gefunden hatte. Auch hier hatte ich im doppelten Sinne einen guten Lauf und ich wurde quasi nicht überholt und konnte selber den ein oder anderen kassieren. Kurz vor Ende der Laufstrecke wurde es noch einmal hart, da man bei der olympischen Distanz quasi an der Ziellinie vorbei eine Schleife laufen musste, um auf die 10km zu kommen. Aber es half ja nichts. Etwas ungeschickt war es auch, dass man die Schleife ausgerechnet auf einem Stück mit einigen Steigungen laufen musste. Hier hätte man sicher auch den flachen Weg am Fühlinger See wählen können, aber da mussten ja alle durch. Umso mehr wurde man dann beim Zieleinlauf mit großem Jubel des Publikums entschädigt. Ich bin hier kurz vor der Ziellinie noch einmal kurz umgekehrt, um Hand in Hand mit meiner kleinen Nichte ins Ziel zu laufen. Das Zielfoto war die verlorene Minute/Sekunden wert! Gesamtplatz 207 und Platz 33 der Altersklasse in 2:41:06 Stunden. Für die erste olympische Distanz bin ich mehr als zufrieden.

1,5km Schwimmen (0:31:52), Wechselzone1 (02:58), 45km Rad (1:16:20), Wechselzone2 (01:13), 10km Laufen (0:48:41), Gesamt 02:41:06


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