Markus Groß
Carl-Langhans-Str. 8
40789 Monheim
2020 war für mich in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr – und nicht unbedingt nur im positiven Sinn. Wie ich schon in meinen Artikeln „Das Jahr des Postponed“ und „My personal Lockdown“ beschrieben habe, hat sich vieles verschoben, geändert, ja sogar komplett aufgelöst. Trainingspläne? Durcheinander. Wettkämpfe? Abgesagt. Struktur? Nur noch ein Wort aus besseren Zeiten. Und doch – oder vielleicht gerade deshalb – habe ich diese Zeit genutzt, um mich auf eine ganz andere „Spielwiese“ zu begeben, die ich sonst vermutlich viel später oder gar nicht betreten hätte: der bewussten Arbeit an meinem Energiestoffwechsel, an Regeneration und an Routinen, die nicht von äußeren Terminen abhängen, sondern von mir.
Schon der Einstieg in dieses Jahr fühlte sich an wie ein langer Ausatmer, der partout nicht in einen befreiten Einatmer übergehen wollte. Die Tage waren gleichzeitig zu kurz und zu lang; zu wenig zu tun und zu viel zu verarbeiten. Ich stand morgens auf, trank den obligatorischen Kaffee, spürte das kurze Hoch – und landete zu oft gegen Mittag in einer energetischen Delle, die mit noch einem Kaffee und noch einer Kleinigkeit nie ganz verschwand. Dass parallel der Sport – mein roter Faden – nur in reduzierter Form stattfand, machte die Sache nicht besser. Also habe ich etwas getan, was mir normalerweise schwerfällt: Ich habe angehalten und ehrlich hingeschaut, statt bloß schneller zu werden.
Markus Groß
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