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Big, bigger, Hamburg Triathlon

Big, bigger, Hamburg Triathlon

Hamburg und ich hatten keinen Liebesvertrag unterschrieben. Eher so etwas wie eine höfliche Verabredung, die ich aus Respekt vor all den Stimmen annahm, die mir seit Jahren zuraunten: „Das musst du einmal erlebt haben.“ Der weltgrößte Triathlon gemessen an der Teilnehmerzahl, die Alster als Bühne, City-Feeling, Menschenmassen, Gänsehaut am Zielbogen – die Litanei klang überzeugend. Und trotzdem fuhr ich mit einem Rest Skepsis los. Ich bin kein Feind großer Veranstaltungen, aber ich mag es, wenn Wettkämpfe atmen können, wenn sich Strecke und Starterzahl einigermaßen die Hand geben. In Hamburg, so hatte ich gehört, nimmt der Tag die Dimensionen eines Volksfestes an, Triathlon als Innenstadt-Oper mit permanentem Crescendo. Vielleicht war es genau diese Ambivalenz, die mich am Ende angemeldet hat: Neugier schlägt Abneigung, und ein bisschen Eitelkeit mischt sich dazu. Wer mitreden will, sollte mitgelaufen sein – oder in diesem Fall: mitgeschwommen, mitgeradelt, mitgelaufen.

Anreise in eine Stadt, die schon feiert, bevor ich schwitze

Die Reise begann unglamourös: zu später Zeitpunkt ein Hotel suchen, während halb Hamburg den „Schlagermove“ plant, ist ungefähr so klug wie an Heiligabend Last-Minute-Geschenke besorgen. Ich fand schließlich ein Partnerhotel des Veranstalters, das mit Wettkampfpaketen warb und einer Einrichtung, die irgendwo zwischen Sporthallen-Design und Boutique-Hotel pendelte. Jedes Zimmer hatte diesen subtilen „Indoor-Sportplatz“-Charme, als würde gleich jemand eine Linie auf dem Teppich zur Sprintbahn umfunktionieren. Nett, originell, aber vor allem: verfügbar. Dass es in einem Randgebiet lag und die Strecke zum Start sich wie eine kleine Expedition anfühlte, merkte ich erst, als ich einmal quer durch die Stadt fahren musste. Hamburg ist wunderschön – aber die Schönheit hilft nur bedingt, wenn man die halbe Logistik des Wettkampfs im Kopf jongliert und gleichzeitig nach Abkürzungen sucht, die es nicht gibt.

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Die erste olympische Distanz im Cologne Triathlon Weekend

Die erste olympische Distanz im Cologne Triathlon Weekend

Jetzt war er da, der große Tag 2016 für meine erste olympische Distanz. Schon seit Tagen stieg (zumindest für mich, da ich im Schwimmen noch nicht gut genug bin) die Spannung, ob es wegen des guten Wetters die letzten Tage zu einem Neo-Verbot kommen würde. Unterschiedliche Quellen über die Wassertemperatur im Fühlinger See und Gerüchte zu den Grenztemperaturen (21,9 oder 23,9 Grad) bis zu dem das Tragen des Kälteschutzanzuges erlaubt sein würde, machten die Runde. Aber es half ja nichts, eine finale Aussage dazu wird es nur in der Wettkampfbesprechung am Wettkampftag geben.

Der Samstag war als trocken, sonnig und nicht zu warm angekündigt. Zum Glück war es nachts auch stark abgekühlt, so dass die Hoffnung da war, dass wir mit Neo schwimmen dürfen. Da es angeblich schon einen Rückstau bei der Zufahrt zum Parkplatz geben sollte, habe ich mich dann auch deutlich zu früh auf den Weg gemacht, um hier keine Probleme zu bekommen. So konnte ich auch noch die Trainingskollegen, die die Smart Distanz auf dem Plan hatten beim Start anfeuern. Dort angekommen, war dann von einem Stau nichts zu merken und jede Menge Parkplätze waren noch frei. Gibt schlimmeres! Also Helm auf, Markierungsbändchen für die Wechselzone anziehen und ab zum Check-in, um das ganze Gepäck schon einmal loszuwerden. Da ich sehr früh da war, konnte ich mich auch – vielleicht ein wenig unfair – etwas breiter machen, was mir allerdings erst später aufgefallen war, nachdem noch weitere Athleten sich dort einrichteten. Aber solange keiner was sagt, habe ich es so gelassen. Dann hieß es sich etwas orientieren, wo geht es zur Radstrecke, wo geht es raus zum Laufen? So richtig offensichtlich war das nicht und ausgeschildert war auch nichts. Es gab unterschiedliche Theorien, aber da ich nicht der Erste sein würde, könnte ich mich an den anderen orientieren, die ja auch da lang müssen.

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HALLO!

Markus Groß
Carl-Langhans-Str. 8
40789 Monheim

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