Markus Groß
Gerberaweg 4
53123 Bonn
Eigentlich war mein neues Rad ja schon vom Fachhändler durch vorherige Laser-Vermessung auf mich und meine Körpergröße angepasst. Da ich aber vor meinem ersten Rennrad nur Mountainbike gefahren bin, war mit Sicherheit zumindest die Sitzposition optimierungsbedürftig. Bevor ich mich jetzt selber an das Verstellen der Sitzhöhe etc. machte, wollte ich dies lieber in professionelle Hände geben. Also packte ich mein Rose Xeon auf den Fahrradträger, um mich auf den Weg nach Köln zu den Bikefittern von KOMSPORT zu machen.
Bevor es jedoch mit dem eigentlichen Einstellen des Fahrrades losging, sollten erst einmal meine Radschuhe und die Pedalplatten (Cleats) von den Profis kontrolliert und falls erforderlich angepasst werden. Erste positive Nachricht war, dass ich meine Radschuhe offenbar sehr passend für meine Füße ausgesucht hatte. Dabei waren es die ersten Rennradschuhe meines Lebens und ich hatte beim Kauf gar keine Fachberatung in Anspruch genommen. Lediglich das es sich um Triathlon Schuhe handeln sollte, die man schnell an- und ausziehen kann, und das sie mir optisch gefallen haben, waren damals die Kriterien. Glück gehabt! Die Schuhplatten mussten allerdings noch auf meine Fußsymmetrie angepasst werden, damit die Kraftübertragung möglichst optimal ist.
Rennrad versus Mountainbike, das ist in der Tat schon etwas anderes. Auch wenn ich auf dem Mountainbike bisher nicht langsam unterwegs war, so merkt man nach dem Umstieg das geringere Gewicht und den deutlich reduzierten Rollwiederstand doch recht schnell. So langsam habe ich mich dann auch an die neue aerodynamischere Sitzposition gewöhnt und der Hintern tut auch nicht mehr weh. Da man bei einem Triathlon die längste Distanz und damit auch die längste Zeit mit dem Radfahren verbringt, macht sich hier gutes Training sicherlich am meisten bezahlt.
Ein Leitspruch sagt, einen Triathlon gewinnt man nicht beim Schwimmen, aber man verliert ihn da, also heißt es bei der zweiten Disziplin doch km um km abspulen, um den Körper und die Muskeln an die Belastung zu gewöhnen und jedes Mal etwas schneller zu werden. Zwischenzeitlich habe ich auch meine Lieblingsstrecken gefunden, bei der es möglichst wenig Stopps wegen Ampeln oder anderer Hindernisse gibt und bei der auch die Steigungen im überschaubaren Rahmen bleiben. Sogar das Wetter meint es dieses Jahr relativ gut, so dass man doch schon recht früh mit dem Radtraining anfangen kann.
Das Fahrrad ist das einzige Sportgerät, dass der Triathlet - mal abgesehen vom Neo - beim Wettkampf verwenden darf. Daher sollte es hier wohl etwas „besonderes“ sein, das möglichst optimal beim Sport unterstützt. Aber wie komme ich nun zu einem für mich optimalen Fahrrad?
Da ich relativ wenig Ahnung von den technischen Voraussetzungen in dem Bereich Rennrad/Triathlonrad hatte, wollte ich mich hier von Experten beraten lassen. Was liegt also näher, als den oft zitierten Fach-Einzelhandel aufzusuchen? Leider wurde ich hier mehrfach stark enttäuscht. So bin ich unmittelbar nach der Idee zu zwei mittelgroßen Fahrradhändlern in der Nähe gefahren und hoffte hier auf fachmännische und auf meine Bedürfnisse fokussierte Beratung. Gerade kleinere Läden, die nicht permanent Kundschaft haben und teure Räder verkaufen, sollten doch die Zeit haben einen umfassend zu beraten. Leider scheint man hier in erster Linie daran interessiert, die Räder, die vermutlich schon länger rumstanden und langsam mal „raus müssen“ an den vermeintlichen Leien zu bringen. So wurden mir nach der Angabe des geplanten Budgets zwar verschiedene Räder gezeigt, allerdings wurde sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, mich zumindest ansatzweise zu vermessen, um die richtige Rahmenhöhe zu wählen. Ich sollte mich einfach mal draufsetzen und wenn ich an die Pedale komme, würde es schon passen. Nun bin ich kein Jan Ulrich und brauche kein 100 % auf mich abgestimmtes und vermutlich individuell gebautes Fahrrad, aber etwas Anpassung im Rahmen der Möglichkeiten sollte doch schon sein. So gewinnt man mich sicher nicht als Kunden.