Oder getreu murphys law, dass alles was schiefgehen kann auch schiefgehen wird, musste diese Regel bei meinem ersten Triathlon-"Versuch" zuschlagen. Die Anmeldung zum ersten Start war schon lange abgeschlossen, um ein konkretes Ziel vor Augen zu haben, das Training bereits darauf ausgerichtet und die Regenerationsphase entsprechend dem Startermin abgestimmt. Mit einem Pastaessen sind Kohlehydratspeicher wieder aufgefüllt. Am Abend vorher wurde die Ausrüstung nach einer Checkliste umfassend geprüft und eigentlich sollte jetzt nicht mehr viel schiefgehen können. Ja, hätte wäre und könnte...
[Update 30.04.2016] Da ich wiederholt nach meiner Checkliste gefragt worden bin, stelle ich diese hier zur Verfügung. Dabei habe ich mir aus vielen verfügbaren Checklisten eine Art Maximalliste zusammengestellt, um für alle Eventualitäten gerüstet zur sein [\Update]
Nach einer nicht ganz so tollen Nacht - vermutlich doch die Aufregung das irgendwas nicht passt - das Frühstück drei Stunden vor Start nur Toastbrot, Banane und Honig mit schwarzem Kaffee. Eigentlich wollte ich jetzt nur noch dem Vorderrad, das irgendwie leicht Luft verloren hatte, ein oder zwei Luftstöße geben, um auf die acht Bar zu kommen. Dann löst sich beim Abschrauben der Schutzkappe das Ventil in mehrere Teile. Die Luft war komplett raus und jeder Versuch das kurzfristig wieder zusammen zu setzen war erfolglos. Glücklicherweise hatte ich noch einen Reserveschlauch übrig und machte mich notgedrungen an die Not-OP für einen Schlauchwechsel. Ganz so toll hat das nicht geklappt, aber immerhin schien der neue Schlauch zu halten und der Reifen war wieder mit Druck gefüllt. Durch die Verzögerung würde es zwar knapp für die Wettkampfbesprechung werden, aber immerhin, ich war mit allem Equipment auf dem Weg und Staus waren am Sonntagmorgen auch keine zu erwarten. Das Navi schien sogar die zuvor angekündigte gesperrte Brücke in der Koblenzer Innenstadt zu kennen. Was sollte jetzt noch groß schlimmes kommen?
Kurz nach der Abfahrt von zuhause bekam ich dann folgende Meldung aufs Handy: "Aufgrund der eisigen Temperaturen wurde soeben entschieden zum Wohl der Gesundheit der Athleten einen Bike and Run durchzuführen!!! Weitere Informationen bei der Wettkampfbesprechung." Das war es dann schon mal mit dem ersten Triathlon und das obwohl sich die Wettervorhersage die letzten Tage quasi kaum geändert hatte. Es war die ganze Zeit mit schlechtem, vor allem kaltem Wetter gerechnet worden. Einen Tag vorher kam noch die Athleteninfo: "Sehr geehrte/r Athlet/in, leider ist die Wetterprognose für das Wochenende nicht wirklich die Beste. Darum haben wir bereits zusammen mit den Wettkampfrichtern entschieden folgende Empfehlung an Euch heraus zu geben: Zum Schutz Eurer Gesundheit empfehlen wir eine Langarmoberbekleidung vor dem Beginn des Radfahrens anzulegen. Zu dieser Maßnahme können wir natürlich niemanden zwingen, lediglich raten! Der Ablauf des Wettkampfes wird nach aktuellem Stand ganz normal durchgeführt. Es bestehen keine Einschränkungen aufgrund der Temperaturen." Das war keine 24 Stunden her und an der Prognose hatte sich nach sämtlichen Wetter Apps nichts geändert!
Zum Bike and Run sollte es aber für mich gar nicht mehr kommen. Als ich am Check in doch noch rechtzeitig angekommen war, hatte das Vorderrad nur noch null Bar, der Reifen war platt. Vermutlich also doch irgendwas im Mantel, das ich weder optisch noch beim Fühlen mit dem Finger am Inneren habe feststellen können. Deshalb war wohl auch heute früh schon leicht weniger Luft im Reifen gewesen. Für die 20km hätte es heute früh vermutlich noch gereicht, aber jetzt machte es unter den geänderten Bedingungen keinen Sinn mehr unter Stress noch einmal den Schlauch zu wechseln und den dann evtl. gleich wieder mit dem defekten Mantel "aufzuschlitzen". Das war der Versuch Triathlon #1 in Koblenz.
Vielleicht war es ja auch ein Zeichen? Das Wetter war wohl während dem Bike and Run schon ziemlich eklig (kalt, Graupel, Schneeregen und immer windig). Ich hatte die Woche danach ein wichtiges Seminar und durfte nicht krank werden. Und ein Triathlon mit nur zwei Disziplinen ist eh kein Triathlon. Von den 300 angemeldeten Athleten haben laut Ergebnisliste auch nur 170 tatsächlich mitgemacht. Also OK, auf ein Neues; wir sehen uns am 05.06. beim 29. Pflüger-TRISPEED-Triathlon in Harsewinkel!