Im Zuge der Eindämmungsmaßnahmen der Corona Pandemie sind zwischenzeitlich auch die Fitnessstudios bundesweit geschlossen worden. Mich hat es eh gewundert, dass diese – im Verhältnis zu anderen Maßnahmen – noch relativ lange geöffnet waren. Auch wenn in meinem Studio grundsätzlich viele Möglichkeiten zum Desinfizieren der Geräte vorhanden waren, machen dies doch augenscheinlich die wenigstens wirklich konsequent. Dazu kommt dann noch das Schwitzen, der räumlich relativ geringe Abstand, bedingt gute Belüftung und die überwiegend recht nahe Unterhaltung, um gegen die laute Musik anzukommen.

Nun war es aber soweit und zu einem Stichtag mussten alle Studios für unbestimmte Zeit schließen (vor diesem Stichtag konnte man sich offenbar nicht infizieren). Bei einem meiner letzten Besuche hatte ich mich noch erkundigt, wie es sich denn nun mit den monatlich zu zahlenden Beiträgen verhalten würde, immerhin kann ich als Kunde in dieser Zeit die Leistung ja Null in Anspruch nehmen. Da dies allerdings alles relativ schnell gekommen ist, konnten die anwesenden Trainer dies nicht beantworten und haben nur auf eine FAQ Seite der Kette im Internet verwiesen. Dort sollte in den nächsten Tagen eine „Lösung“ kommuniziert werden.

Die kommunizierte Lösung die einige Tage später auf dieser Seite, aber auch bei Facebook und in der studioeigenen App verkündet wurde sah so aus, dass die nun ausfallenden Zeiten/Monate nach dem Ende der Vertragslaufzeit angerechnet werden. Sprich – so mein Verständnis – wenn ich kündige, dann kann ich trotzdem noch x Monate ohne Zahlung weitertrainieren. In den Internetforen, speziell bei Facebook, konnte ich viele „patriotische“ Meldungen zu diesem Vorschlag lesen. Man müsse doch die armen Studiobetreiber unterstützen, so dass man auch später dort noch trainieren könne etc.

Dazu muss ich sagen, dass bei dieser Studiokette die monatlichen Kosten mit rund 20 Euro wirklich nicht hoch sind und für mich auch keinerlei Problem darstellen. Doch je mehr ich über diese, von der Zentrale vorgegebenen, „Lösung“ nachdachte, desto unlogischer war mir das Ganze. Mehr durch Zufall, bin ich über das Angebot der Kette McFit gestoßen, die ihren Mitgliedern mehrere Optionen im Gegenzug zur weiteren Zahlung angeboten hat. So konnte diese beispielsweise ein sonst kostenpflichtiges personal Training und andere Optionen nutzen und mussten sich nicht mit einer Vorgabe, ohne Wahlrecht, zufrieden geben.

Die Lösung von fitX impliziert ja, dass ich nur etwas davon habe, wenn ich kündige. Dies hatte ich aktuell nicht vor und kann ja nicht wirklich im Interesse von fitX sein. Wenn ich dann doch kündigen würde, dann im Normalfall, weil ich 1) ggf. auf gesundheitlichen Gründen nicht mehr trainieren kann/will oder 2) in eine Gegend umziehe, bei der ein Studiobesuch bei fitX aus „räumlichen“ Gründen nicht wirklich praktikabel ist. In beiden Fällen habe ich nichts von einer Option monatelang weitertrainieren zu können, obwohl ich es eben nicht mehr kann. Wie schon gesagt, tun mir die Beiträge (ohne Gegenleistung) nicht wirklich weh und natürlich haben die lokalen Betreiber auch ohne Kunden weiterhin Fixkosten, auch wenn diese sicherlich reduziert sind (Strom, Wasser, Getränke, Reinigung, Trainer etc. fallen sicher auch deutlich geringer aus, wenn das Studio nicht geöffnet hat). Dennoch handelt es sich nun mal um einen Wirtschaftsbetrieb, der ggf. Regressforderungen für die Zwangsschließung beim Staat und/oder Verluste beim Finanzamt geltend machen könnte. Tendenziell haben ja auch sicher einige Kunden weniger oder gar kein Einkommen, wenn die Betriebe in dieser Zeit Kurzarbeit mit wenigem oder bei „Stundenkräften“ vielleicht gar kein Gehalt mehr zahlen.

Damit habe ich dann mal aus reinem Interesse die Kundenbetreuung kontaktiert. Leider wollte oder durfte man meine Argumente nicht verstehen. Jede Mail fing mit dem Textbaustein an, dass „es gerade für alle schwierige Zeiten wären“. Inhaltlich haben die verschiedenen Mitarbeiter nichts zur Klärung meines Anliegens beigetragen. Ich wollte weder Kündigen, noch eine Kostenerstattung haben, aber da wir uns hier im Kreis gedreht haben und mir die Art und Weise der Mails doch ziemlich auf die Nerven ging, habe ich mehr aus Trotz am Ende gesagt, dass ich doch eine Erstattung der Gebühren für die ausgefallen Zeit haben möchte. Mir wurde noch mitgeteilt, dass dies nun in die Wege geleitet werden würde und ich bitte nicht selber eine Rücklastschrift vornehmen sollte. Dies ist nun auch schon mehrere Wochen her. Mal sehen, wie lange fitX nun dafür braucht. Ich wäre ja geneigt, denen nach der Rückerstattung das Geld wieder zu überweisen… mal sehen