Gerade der deutsche Winter ist wenig optimal für die Triathlonvorbereitung im Frühjahr. Auch wenn es nicht immer Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind, so macht das Radfahren bei windigem und feuchtem Wetter nicht wirklich Spaß. Auch steigt die Verletzungsgefahr mit schlammigen oder feuchtem Laub bedeckten Straßen. Hinzu kommt noch, dass es recht früh dunkel wird und eine Beleuchtung nicht zur Standardausrüstung eines Rennrades gehört (klar gibt es Lösungen um eine Beleuchtung schnell an zu klemmen). Da man als Berufstätiger ja schlecht in der Mittagspause eine Trainingsrunde einlegen kann, würde so gerade mal das Wochenende bleiben, sofern hier das Wetter mitspielt.

Daher biete sich gerade im Frühjahr der Besuch eines Trainingslagers im warmen und trockenen Süden nahezu an. Gerne werden diese Camps für ein bis zwei Wochen im 17. Bundesland Mallorca oder Lanzarote durchgeführt. Hier sind im Frühjahr die Trainingsbedingungen optimal, da es noch nicht zu heiß ist und das Klima dem typischen deutschen Durchschnitts Sommertag entspricht.
Auch wenn das Camp an sich komplett organisiert ist, muss man selber noch klären, ob man das wirklich als Vorbereitung nutzen möchte. In ein bis zwei Wochen wird aus einem couch potato sicher kein Profi Triathlet. Sowas bedarf doch kontinuierlichem und regelmäßigem Training. Also muss vor Buchung bzw. Besuch eine gewissen Grundtechnik und Kondition vorhanden sein, sonst ist das Ganze nur rausgeschmissenes Geld. Apropos Geld: So ein Camp ist auch nicht gerade ein günstiger Fitnessurlaub. Je nach Dauer, Anbieter und persönlichem Anspruch, kann man mit Kosten um die 2000 Euro rechnen. Will man sein eigenes Fahrrad mitnehmen, was ich tendenziell präferieren würde, kommen hier noch Kosten für eine Transportbox, besser noch ein spezieller Transportkoffer und den Kosten für das Sport(über)gepäck hinzu. Alternativ kann man sich natürlich auch meist vor Ort ein Rad ausleihen.

Gerade aus dem Grund der noch nicht wirklich vorhandenen Schwimmtechnik und -performance habe ich mich dann doch gegen das Camp entschieden. Es ist dort sicher nicht die Zeit, um Kondition und entsprechende Technik aufzubauen. Gerade im diesem Jahr haben wir ja anscheinend auch nicht so den typischen Winter mit meterdickem Schnee, so dass man dies bei entsprechender Selbstdisziplin auch in Deutschland als Vorbereitung nutzen kann.