Die Anmeldung für den Pflüger Triathlon 2016 war eigentlich ein nicht wirklich überlegter Schnellschuss, da meine geplante Premiere am 24.04. in Koblenz ja nicht hatte sein sollen. Die Vorzeichen waren auch nicht wirklich gut, da die Vorbereitung schon absehbar nicht wirklich gut sein konnte. Erst die einwöchige Tapering Phase vor dem missglückten Start am 24.04., dann eine Woche externes Seminar mitten in Frankfurt, danach zwei Wochen Trainingsverbot vom Arzt wegen Grippe und danach eine Woche Urlaub (nicht in einem Trainingslager). Die Woche danach war schon mit Terminen voll und dann benötigt man ja auch ein bisschen Ruhephase, damit der Akku und Muskeln vor dem Start voll da sind. Somit war die Wettkampfvorbereitung quasi gegen Null gesetzt. Aber egal, nun war ich da angemeldet und wollte dies auch unbedingt machen.

Das Wetter war die letzten Tage sehr wechselhaft angekündigt gewesen. Die eine App hat genau in dem Zeitfenster meines Starts Gewitter angezeigt, die Andere hat wenigstens auf trockenes Wetter hoffen lassen. Wobei sich die Apps auch gerne abgewechselt haben, von wirklich tollem Wetter war aber keine „Rede“. Zumindest ein hoch auf den Fahrrad Workshop, diesmal schien mir die Technik keinen Streich zu spielen und die Reifen haben Ihre Luft behalten.

In Bonn bei miesem Wetter um acht los gefahren, Nebel, kalt, 18 Grad. Jeden Kilometer den ich dem Austragungsort näher kam, wurde es schöner und wärmer, bis bei Ankunft um zehn in Harsewinkel bereits 26 Grad waren. Also ab in die Wechselzone bzw. erst einmal vorbei an den Wettkampfrichtern. Mein Check-In war wirklich unglaublich entspannt. Es wurde lediglich abgeglichen, dass die Nummer auf dem Arm, mit der Startnummer und den Nummern auf Helm und Rad übereinstimmten und danach gab es freie Platzwahl. Nichts von den ganzen Horrorgeschichten die mir Trainingskollegen und Trainer erzählt haben, dass gerade bei den kleineren Triathlon die Wettkampfrichter „geil“ darauf sind kleinste Mängel aufzudecken (Mein Kinnriemen am Helm hat sicher zu viel Spiel, aber ich mag das nicht, wenn der so eng sitzt und mir fast die Luft abschnürt, meine Lenkerauflage war nicht 100% fest gezogen, so dass diese mit viel Druck nach unten zu biegen war, aber bei Carbon hatte ich etwas Angst das ganz fest anzuziehen). Es hatte sogar einen großen Vorteil, dass ich den Check-In etwas später gemacht hatte, so konnte ich mir in der Wechselzone einen großzügigeren Platz aussuchen, wobei die Kontrahenten ziemlich eng beieinander geparkt hatten.

Der Start im Schwimmbad war dann auch noch deutlich angenehmer als ich befürchtet hatte. Erst einmal nach dem Zufallsprinzip zu acht Athleten auf die Bahnen verteilt und dann etwas einschwimmen. Sehr sportlich hat man sich dann untereinander auf die ungefähre Schwimmzeit abgestimmt, so dass man nicht direkt zu Anfang ausgebremst wird oder zusammenstößt und dann gab es auch den Startschuss. Irgendwie war ich dann wohl doch etwas schneller unterwegs als ich angenommen hatte und ich bin immer wieder an die Füße des Vordermannes bzw. –frau (ich kann mich nicht mehr erinnern) gekommen. So hatte ich dann nach Bahn fünf entschieden bei einer größeren Lücke doch mal zu überholen, damit beide nicht gestört werden. Aber statt mich fair überholen zu lassen hat der Überholte plötzlich Vollgas gegeben und mich nicht überholen lassen. Im Ergebnis bin ich dann auch noch mit dem „Gegenverkehr“ kräftig zusammengestoßen, der mich nicht erwartet hatte. Nach einer kurzen Brustschwimmphase wegen der Verwirrung habe ich dann den Rest der 500m im Kraul Zu Ende gemacht und ab ging es in die Wechselzone.

Der Wechsel auf das Fahrrad ging – ohne dass ich dies bisher wirklich geübt hatte – dann auch relativ einfach von der Hand. Klar waren die Handgriffe zum Helm anlegen und schließen, Fahrradbrille aufsetzen, in die Radschuhe schlüpfen und das Startnummernband richtig herum anziehen nicht ganz so sauber wie in der Einzeldisziplin, aber doch erstaunlich runder als ich dies in der Hektik des Wettkampfes erwartet hätte. Dann raus aus der Wechselzone auf die Radstrecke. Nachdem ich etwas Probleme hatte in die Pedale richtig einzuklicken (die Schuhe schon vorher einzuhacken und Barfuß loszufahren, hatte ich mich noch nicht getraut), konnte ich direkt Gas unter strahlendem Sonnenschein geben. Etwas Sorge bereitete mir auch die Windschattenregel bei den üblichen 10x3m, da ich noch gar keine Erfahrung hatte was das nun wirklich bedeutet. Zwischendurch habe ich mich dann immer wechselseitig mit einer anderen Athletin duelliert und wir haben uns sicher beide nicht innerhalb der 15 Sekunden überholt, bei der die Windschattenbox durchfahren werden darf. Aber die Wettkampfrichter haben nix gesagt und somit war alles OK. Am Ende der Radstrecke angekommen bin ich sicherheitshalber schon recht früh aus den Pedalen ausgeklinkt und die Race Officials haben sichtlich Panik gehabt, dass ich schon vor der gelben Linie vom Rad steigen wollte. Aber ich wollte einfach nur sichergehen, dass nichts schief geht und bin natürlich erst danach vom Rad abgestiegen. Dann im Dauerlauf zur eigenen Wechselzone und von den Radschuhen in die Laufschuhe.

Schnell noch das Startnummernband umgedreht, die Laufmütze aufgesetzt und ab auf die Laufstrecke. Richtig stolz war ich auf mich, dass ich nicht – wie bei Neulingen gar nicht so unüblich – den Helm rechtzeitig ausgezogen habe (nachdem das Rad stand) und nicht damit losgelaufen bin. Inzwischen war es gefühlt noch heißer geworden, aber das sollte mich nicht abhalten Vollgas zu geben, was der Körper halt noch hergab. Tatsächlich habe ich auf der Laufstrecke eine ganze Reihe von Leuten überholt, wobei ich nicht wusste, welche Startzeit die hatten, aber es war ein gutes Gefühl. Richtig Gänsehaut gab es dann, als der Wettkampf-Moderator dann beim Zieleinlauf meinen Namen vorgelesen hatte.

Mein Triathlon Debüt war für mich ein voller Erfolg und etwas euphorisch hätte ich mich gerne direkt nächste Woche für den nächsten angemeldet. Aber das machen der Akku und der Terminkalender zum Glück nicht mit. Nicht vergessen sollte ich zu erwähnen, dass ich mir einen Sonnenbrand geholt habe, da ich aufgrund der Wettervorhersage nicht mit so einem grandiosen sonnigen Wetter gerechnet habe. Heißt also, beim nächsten Mal Sportsonnenspray einpacken ;o) Wir sehen uns dann am 21.08.2016 beim Lago Beach Triathlon Zülpich!

Ergebnis Harsewinkel Triathlon
5. Platz M40
Sprint Männer 500 m (12:44) - 20 km (35:54) - 5 km (24:56 ) Gesamt 1:13:33 Std.